Studie: Wie gut kennen sich die Deutschen mit der privaten Altersvorsorge aus?

Durch die Renten-Reformen hat sich für den Bundesbürger in den letzten Jahren einiges geändert. Es sind neue Förderungsmöglichkeiten hinzugekommen und alte beseitigt worden. Und auf eines versucht der Staat seit den Reformen ganz besonders Wert zu legen, die Eigeninitiative der Menschen.
Generell ist der Ansatz natürlich nicht verkehrt. Geht dieses Konzept aber überhaupt auf, oder sieht die Realität ganz anders aus?
Dieser Frage ist das Forschungszentrum Generationenverträge der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Auftrag der neue leben Lebensversicherung AG nachgegangen und kam dabei zu folgenden Ergebnissen.

Wie gut ist der deutsche Bürger über die Möglichkeiten der privaten Altersvorsorge informiert?
Insbesondere bei den Geringverdienern sowie Jüngeren und Familien besteht ein eindeutiges Informationsdefizit. Am bekanntesten ist bei ihnen die Riester-Rente. Dennoch fühlt sich noch fast die Hälfte unzureichend darüber informiert. Insbesondere bei den Geringverdiener herrschen enorme Wissensdefizite. Dies hat zur Folge, dass nicht einmal jeder Zweite über die Möglichkeiten der Riester-Rente im Bilde ist. Nicht anders sieht es bei der betrieblichen Altersvorsorge aus, denn nur knapp 40% kennen sich hiermit aus. 40 Prozent der jüngeren Menschen zwischen 18 und 24 Jahren sind ebenfalls absolut desinformiert. Sie kennen sich mit sinnvollen Möglichkeiten der Altersvorsorge überhaupt nicht aus.

Die Gründe für derlei Informationsdefizite wurden ebenfalls erörtert. Demnach glaubt ein Großteil der Betroffenen, dass er gar nicht über die finanziellen Mittel verfügt, um in die nötige Altersvorsorge überhaupt investieren zu können. Was natürlich nicht stimmt, denn die Förderungsmöglichkeiten wurden zum Großteil für Geringverdiener konzipiert.

Wenn es um die Höhe der Förderungen geht, herrscht bei über einem Drittel der Befragten eine vollkommen falsche Einschätzung, denn bei den meisten Deutschen wird diese schlichtweg unterschätzt. Im Durchschnitt haben die Befragten eine maximale Förderung von 560 Euro erwartet. Tatsächlich liegt dieser Wert, der im Rahmen der Studie errechnet wurde, aber fast 200 Euro darüber – nämlich bei 740 Euro.

Extreme Schwankungen gibt es bei der Sparquote, also bei den Beträgen, die monatlich für die Altersvorsorge zurückgelegt werden. Grundsätzlich ist festzustellen: wer mehr verdient investiert auch mehr in die Altersvorsorge. So legen Berufstätige mit einem Nettohaushaltsbudget zwischen 1.000 und 2.000 Euro monatlich 132 Euro zurück. Bei Berufstätigen mit einem Haushaltsnettoeinkommen von mehr als 3.000 bis 4.000 Euro ist dieser Wert mehr als doppelt so hoch. Hier liegt der Sparaufwand im Durchschnitt bei 274 Euro.

Nach Berufsgruppen gegliedert ergibt sich folgendes Bild. Selbstständige bilden mit ca. 370 Euro die höchste monatliche Ersparnis. Danach folgt die Gruppe der Arbeiter und Angestellten mit 299 Euro gefolgt von den Beamten mit ca. 230 Euro. Bei den Arbeitslosen ergeben sich wesentlich geringe Werte. Sie legen im Monat zwischen 40 bis 70 Euro zurück.

Als Fazit der Studie lässt sich resümieren, dass sich ein Großteil der Menschen in Deutschland zwar darüber im Klaren ist, dass das Bilden einer Rücklage fürs Alter sinnvoll ist. Dennoch sind große Teile durch die geforderte Eigeninitiative aber schlichtweg überfordert. Informationsarbeit ist also zwingend erforderlich, wenn der Staat seiner sozialen Verantwortung auch zukünftig gerecht werden will.

Tipp:
Vergleichen Sie jetzt kostenlos Ihre Altersvorsorge